Montag, 8. November 2010

Ein Schatz kehrt zurück in die Gegenwart: Oppenheimer Ausstellung in Berlin

Auch heute noch werden viele Schätze, die in den Weltkriegen verloren geglaubt wurden, wieder neu entdeckt und mit modernen Möglichkeiten den Menschen wieder zugänglich gemacht. Das jüngste Beispiel ist der 3.000 Jahre alte Schatz aus Tell Halaf, der nach Kriegsende als Totalschaden verbucht wurde und als für immer verloren galt. Doch in den letzten 10 Jahren hat sich ein Restaurierungsteam an die Arbeit gemacht und das unmögliche Wirklichkeit werden lassen: Eine Göttin kehrt zurück! Ein Artikel aus den Tagesspiegel:

Der Skorpion-Vogelmann, auf dem Bild mit Max von Oppenheim. Nun ist die Arbeit am Tell Halaf Projekt bald abgeschlossen. Mitgeholfen haben ab 2005 auch die Mineralogen der Technischen Universität, nur 2000 kleine Fragmente sind übrig geblieben.

Eine Göttin kehrt zurück

Die Thronende Göttin: Auch die Lieblingsfigur des Archäologen Max von Oppenheim (1860-1946) ist ab Januar in der Tell-Halaf-Ausstellung im Berliner Pergamon-Museum zu sehen.... - Foto: David von Becker
Archäologische Sensation: In Berlin wird der 3000 Jahre alte Schatz aus Tell Halaf zusammengefügt. Ab Januar zeigt das Vorderasiatische Museum im Nordflügel des Pergamon-Museums die Sammlung.

Der Anblick ist überwältigend. Als wäre Max von Oppenheims Charlottenburger Tell-Halaf-Museum wieder auferstanden, das 1943 zerstört worden war. Seltsam aufgeräumt wirken die beiden großen Hallen der Restaurierungswerkstatt der Staatlichen Museen zu Berlin, wo seit 2002 versucht wird, aus 80 Kubikmetern Schutt und 27 000 Bruchstücken möglichst viele Skulpturen und Bildwerken wieder herzustellen. Eine Herkules-Aufgabe.

Die Thronende Göttin: Auch die Lieblingsfigur des Archäologen Max von Oppenheim (1860-1946) ist ab Januar in der Tell-Halaf-Ausstellung im Berliner Pergamon-Museum zu sehen. Derzeit wird sie und andere Kunstwerke des 3000 Jahre alten Schatzes aus dem nordöstlichen Syrien in Berlin restauriert. - Foto: David von Becker
Jahrelang lagerten hier, in der Friedrichshagener Werkstatt, auf 300 Paletten die Fragmente aus Basalt, man konnte sich kaum bewegen. Ein geordnetes Chaos, selbst in den Büros lagen Bruchstücke. Nun blicken einem die 3000 Jahre alten Götter, Stiere, Greifen und Sphingen entgegen, auch die Thronende Göttin, Oppenheims Lieblingsfigur, ist dabei. Und mitten in der Werkstatt arbeitet Steinrestaurator Knut Zimmermann aus Potsdam an der Göttin aus Aleppo.

„Es fällt mir zunehmend schwer, mir vorzustellen, wie wir hier durch die Hallen gesaust sind, um ein Bruchstück aus der einen Ecke dem aus einer anderen Ecke zuzuordnen“, erzählt Lutz Martin, Projektkoordinator des Vorderasiatischen Museums und Co-Direktor der neuen Ausgrabungen am Tell Halaf in Nordostsyrien seit 2006. „Viele haben uns bemitleidet und nur gelächelt“, erinnert sich Nadja Cholidis, die wissenschaftliche Leiterin des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Sal. Oppenheim-Stiftung finanzierten Projekts.

"Heute weiß ich, wie man eine Figur aus 1000 Stücken zusammenklebt", sagt Knut Zimmermann. Der Restaurator aus Potsdam arbeitet in der Werkstatt der Berliner Staatlichen Museen gerade an der Göttin aus Aleppo. Hier wird seit 2002 versucht , aus 80 Kubikmetern Schutt und 27.000 Bruchstücken möglichst viele Skulpturen und Bildwerken wieder herzustellen. - Foto: David von Becker

Max von Oppenheim (1860 - 1946), Privatgelehrter und Spross des gleichnamigen Privatbankhauses in Köln, bereiste 1899 den Nahen Osten. Die Forschungsreise sollte dazu dienen, eine Trasse für die Bagdad-Bahn zu finden, die das Osmanische Reich durchquerte. Im Nordosten des heutigen Syrien, an einer Quelle des Habur, hörte er von Monumentalfiguren, die am Tell Halaf, einem Hügel, vergraben sein sollten. Schon einen halben Meter unter der Erdoberfläche fand er die großen Bildwerke der aramäischen Residenzstadt Guzana.

Zehn Jahre später quittierte er den diplomatischen Dienst und führte von 1911 bis 1913 eine erste erfolgreiche Grabung durch. Nach dem Ersten Weltkrieg konnte er sich mit der französisch-syrischen Mandatsverwaltung auf eine Fundteilung einigen. Mit den syrischen Funden richtete Oppenheim ein Museum in Aleppo ein, die Basis des heutigen Nationalmuseums. Der Rest wurde nach Berlin transportiert. Das im Bau befindliche Vorderasiatische Museum war aber schon mit den Funden aus Babylon und Assur belegt. So entschloss sich Oppenheim, 1930 in der ehemaligen Freund’schen Maschinenfabrik in Charlottenburg mit privatem Geld sein Museum zu aufzubauen, in dem die Schätze von Guzana ausgestellt wurden.

Jahrelang lagerten hier, in der Friedrichshagener Werkstatt, auf 300 Paletten die Fragmente aus Basalt, man konnte sich kaum bewegen. Ein geordnetes Chaos, selbst in den Büros lagen Bruchstücke. Nun blicken einem die 3000 Jahre alten Götter, Stiere, Greifen und Sphingen entgegen. - Foto: David von Becker
 „Die Sammlung war damals schon eine Sensation“, sagt Lutz Martin. „Oppenheim hatte mit wenig Mühe Bildwerke gefunden, aus Babylon und Assur kam nichts Vergleichbares. Die Ergebnisse der Babylon-Grabung sind in der Öffentlichkeit erst durch die Rekonstruktion der Prozessionsstraße und des Ischtartores im Vorderasiatischen Museum augenscheinlich geworden. Oppenheim brachte dagegen eine ganze Zahl der vom Kaiser gewünschten Großbildwerke an.“

Ein Bombenangriff im November 1943 machte Oppenheims Werk zunichte, auch die Bergung der Trümmer ab Januar 1944 in die Keller der Museumsinsel durch den Direktor Walter Andrae gab wenig Anlass zur Hoffnung. „Die Sammlung wurde 1954 in einem Bericht des Gesamtdeutschen Ministeriums als Kriegsverlust abgeschrieben“, sagt Lutz Martin. Erst als nach dem Mauerfall über die Wiederherstellung der Museumsinsel gesprochen wurde, kamen die Keller mit dem Schutt vom Tell Halaf wieder in den Blick. 1993 sichteten Studenten die Trümmer, 1995 wurden sie ausgelagert. „Es war ein Glück, dass Oswald Matthias Ungers den Wettbewerb für die Museumsinsel gewonnen hatte“, sagt Nadja Cholidis, „denn er wollte die drei Eingangsfiguren des Palasts – ähnlich wie in Aleppo – für den neuen Eingang des Vorderasiatischen Museums nutzen. So kam durch Kontakte zur Familie Oppenheim die Idee auf, den Versuch einer Restaurierung zu wagen.“

Max von Oppenheim (1860 - 1946), Privatgelehrter und Spross des gleichnamigen Privatbankhauses in Köln, bereiste 1899 den Nahen Osten. Im Nordosten des heutigen Syrien, an einer Quelle des Habur, hörte er von Monumentalfiguren, die am Tell Halaf, einem Hügel, vergraben sein sollten. Zehn Jahre später quittierte er den diplomatischen Dienst und führte von 1911 bis 1913 eine erste erfolgreiche Grabung durch. - Foto: David von Becker

Nun ist die Arbeit bald abgeschlossen. Im Januar wird auf der Museumsinsel im Nordflügel des Pergamon-Museums eine große Tell Halaf-Ausstellung zum 100. Jahrestag der Ausgrabung eröffnet. „Wir sind in den acht Jahren zu Basaltexperten geworden und kennen unsere Figuren in- und auswendig“, sagt Nadja Cholidis. „Heute weiß ich, wie man eine Figur aus 1000 Stücken zusammenklebt,“ meint auch Knut Zimmermann. Mitgeholfen haben ab 2005 auch die Mineralogen der Technischen Universität, nur 2000 kleine Fragmente sind übrig geblieben.

Zimmermann ist gerade dabei, den Rücken der Göttin aus Aleppo zu säubern und alle Altrestaurierungen rückgängig zu machen. „Bei der Zuordnung der Teile haben wir festgestellt, dass wir einige Stücke eben jener Figur besaßen, die der Blickfang im Tell Halaf-Saal des Nationalmuseums von Aleppo ist. Sie wurde in den siebziger Jahren dort aufgestellt und hat das Museum noch nie verlassen“, erzählt er. Im September wurde die Göttin nach Berlin überführt. Die fehlenden Teile, die 1927 irrtümlich nach Berlin gelangt waren, wurden wieder eingesetzt, die Restaurierung dieser bedeutenden Figur und „guten Botschafterin Syriens“ (Martin) bezahlt das Auswärtige Amt. Auch in der Berliner Ausstellung soll die Göttin prominent zu sehen sein, bevor sie wieder ihren angestammten Platz im Museum von Aleppo einnehmen wird.

Nach dem Ersten Weltkrieg konnte er sich mit der französisch-syrischen Mandatsverwaltung auf eine Fundteilung einigen. Mit den syrischen Funden richtete Oppenheim ein Museum in Aleppo ein, die Basis des heutigen Nationalmuseums. Der Rest wurde nach Berlin transportiert. - Foto: David von Becker

Beiden Wissenschaftlern, Martin und Cholidis, merkt man die Freude und den Stolz über das Geleistete an. „Die Sammlung ist einzigartig, das Vorderasiatische Museum kann sich glücklich schätzen, einen so großen Sammlungszuwachs zu bekommen“, sagt Martin. Der Vergleich mit Sammlungen des Louvre oder des British Museum ist nicht übertrieben.

Aber was geschieht mit dem Schatz, zu dem auch noch jede Menge Reliefplatten, Säulenfragmente, Türsteine, Mörser und Schalen gehören, nach dem Ende der Ausstellung im August 2011? „Das ist die große Frage. Eigentlich entsteht nun für kurze Zeit das Tell Halaf-Museum auf der Museumsinsel, dort, wo Max von Oppenheim es immer haben wollte. Dann folgt bis Ende September die große Pergamonausstellung, und ab September 2012 wird das Gebäude saniert. Erst 2025 soll endlich alles fertig sein.“

Die Kopie der Göttin aus Aleppo. Weil sich in den Berliner Museen kein Platz für die Grabungen aus Guzana fand, entschloss sich Oppenheim, 1930 in der ehemaligen Freund’schen Maschinenfabrik in Charlottenburg mit privatem Geld sein Museum aufzubauen. - Foto: David von Becker

Kaum zu glauben, dass diese archäologische Sensation bald wieder für viele Jahre der Öffentlichkeit entzogen sein soll. Nur in Aleppo lässt sich künftig Vergleichbares von Tell Halaf betrachten. Eine Sammlung ohne Haus: Sollte sich das Schicksal der Sammlung Oppenheims wiederholen? Berlin hat Erfahrungen mit Provisorien und Interimslösungen. Ein temporäres Haus für die Götter von Tell Halaf wäre wünschenswert, nicht nur, um das Werk des genialen Orientalisten Max von Oppenheim zu würdigen, sondern auch, um die Meisterwerke der Restaurierungskunst dauerhaft zugänglich zu machen. Das Knowhow, das bei diesem Projekt im Laufe der Jahre erworben wurde, könnte auch ein Exportschlager werden, man könnte anderen Museen damit zur Seite stehen, nicht nur in Syrien. Max von Oppenheim würde es gefallen.

Die thronende Göttin. Ein Bombenangriff im November 1943 machte Oppenheims Werk zunichte, auch die Bergung der Trümmer ab Januar 1944 gab wenig Anlass zur Hoffnung. - Foto: David von Becker

Donnerstag, 28. Oktober 2010

1200 neue Arten im Amazonas-Regenwald entdeckt

Naturparadies Amazonas

Am Amazonas blüht das Leben. Laut WWF wurden in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche bisher unbekannte Tier- und Pflanzenarten in dem Gebiet aufgespürt, darunter Schlangen, Frösche und Flussdelfine. Doch Abholzung gefährdet das Paradies.

Nagoya - Jeden Tag schrumpft der Amazonas- Regenwald. Die Bäume fallen zum Beispiel, um Soja-Anbau und Tierzucht möglich zu machen - von beidem profitieren nicht zuletzt die Bewohner der reichen Industriestaaten. Gleichzeitig geht mit dem Verschwinden des Waldes eine natürliche Ressource verloren, deren Wert Forscher nur langsam zu ermessen beginnen - von der Funktion des Waldes als Kohlenstoffspeicher ganz zu schweigen.
Wie wertvoll der Amazonas für den ganzen Planeten ist, diese Botschaft will auch die Umweltorganisation WWF beim Uno-Naturschutzgipfel im japanischen Nagoya verbreiten. Die Organisation hat dazu einen Bericht vorgestellt, der die Einzigartigkeit der Regenwaldregion unterstreichen soll.

Die Umweltschützer hatten Forschungsberichte aus dem Zeitraum zwischen 1999 und 2009 zusammengefasst. Aus ihnen geht hervor, dass im Amazonas binnen zehn Jahren mehr als 1200 neue Arten entdeckt wurden. Im Einzelnen geht es um 637 neue Pflanzen, 257 Fische, 216 Amphibien, 55 Reptilien, 39 Säugetiere und 16 Vögel.

Ganz in Grün: Anolis cuscoensis heißt die im Jahr 2008 in den Peruanischen Anden entdeckte Echsenart.
 
Schlangen, Vögel, Flussdelfine
Zu den neuen Spezies gehören ein Frosch mit flammenfarbenem Kopf (Ranitomeya amazonica), eine neue Flussdelfinart (Inia boliviensis) und ein glatzköpfiger, kunterbunter Papagei (Pyrilia aurantiocephala). Erstmals seit 1936 wurde auch eine neue Anaconda-Art (Eunectes beniensis) beschrieben. Sie ist braun mit olivgrünen Tönen und wird bis zu vier Meter lang. Die Forscher hatten sie zunächst für einen Hybrid aus der grünen und gelben Anaconda gehalten. Die Riesen- Schlange wurde in Bolivien entdeckt.

"Das ist einerseits faszinierend, weil es zeigt, wie viel unerforschtes Leben im Amazonas vorhanden ist; andererseits aber auch alarmierend, weil viele weitere unentdeckte Arten auszusterben drohen, bevor sie entdeckt werden", sagte WWF-Amazonas-Experte Roberto Maldonado. In den vergangen 50 Jahren seien 17 Prozent der Amazonasfläche durch den Menschen zerstört worden.


Der Amazonas ist das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Welt. Er ist die Lebensgrundlage für etwa 30 Millionen Menschen und gilt als Hotspot der Artenvielfalt. Die Anzahl der neu entdeckten Arten im Amazonas übersteigt die Gesamtzahl aller neu entdeckten Spezies aus ähnlichen Brennpunkten der biologischen Vielfalt wie Borneo, dem Kongobecken und dem östlichen Himalaya in einem vergleichbaren Zeitraum.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen erklärte am Montag, dass Deutschland zu seinen finanziellen Zusagen zum Artenschutz stehe. Im Mai 2008 habe die Bundesrepublik demnach zugesichert, bis 2012 insgesamt 500 Millionen Euro für die biologische Vielfalt bereitzustellen, ab 2013 sollen es eine halbe Milliarde Euro pro Jahr sein.

Röttgen nimmt an der Konferenz in Japan teil. Dort sollen Maßnahmen gegen die anhaltende Zerstörung der Natur und ihrer Ressourcen beschlossen werden. Röttgen zeigte sich zuversichtlich, dass es trotz gegensätzlicher Interessenlagen gelingen werde, in Nagoya Beschlüsse zu fassen, damit dieser Verlust endlich gestoppt und der Trend umgedreht werden könne.
chs/dpa / Spiegel


Fleischfresser: Der Sonnentau Drosera amazonica bevorzugt saisonal überflutete, extrem saure und nährstoffarme sandige Böden des Rio Negros (entdeckt 2009).

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Es ist eine Tragödie, der Colorado River stirbt...

Jon Waterman über seine Reise entlang des einst mächtigen Colorado River, der heute das Meer nicht mehr erreicht.

Colorado River 

Herr Waterman, Sie haben ein Buch über den Colorado River geschrieben, den sie per Kanu von der Quelle bis zur Mündung befahren haben. Sind sie die letzten Kilometer dann zu Fuß gegangen?
Ja, zwangsläufig. Auf den letzen 60 Kilometern in Mexiko ist nichts mehr übrig vom mächtigen Colorado. Es ist eine Tragödie. Wissen Sie, ich bin an seinen Ufern im Bundesstaat Colorado aufgewachsen. Dort ist er noch heute eine rechte Naturgewalt. Wenn es regnet, schwillt er braun an und man kann leicht ertrinken.  Mein halbes Leben bin ich in der Wildnis unterwegs gewesen und habe Berge, Meere und Flüsse gern als unvergänglich angesehen. meine Reise aber zeigte, das dies nicht mehr gilt. Ich bin durch ein trockenes Flussdelta gelaufen und habe mir dabei eine Infektion an den Füßen zugezogen, weil der Boden kontaminiert ist. Die Abwässer der Stadt Mexicali sind am Ende der einzige Zufluss, der den Colorado noch erhält - bis auch sie im Boden versickern. Der Mensch hat den Colorado ruiniert. Seit 1998 erreicht er den Golf von Kalifornien nur noch bei starkem Hochwasser... Unfassbar!

Wo bleibt das Wasser?
Zum einen fällt im Einzugsgebiet wegen des Klimawandels immer weniger Regen. Laut Klimamodellen geht er in den nächsten 40 Jahren um mindestens zehn Prozent weiter zurück. Vor allem aber zapfen wir dem Fluss zu viel Wasser ab, zur Versorgung von Boomstädten wie Las Vegas, Los Angeles and Denver, zum Großteil jedoch für die Landwirtschaft: Fast 80 Prozent des Flusses wird für Bewässerung verbraucht. Dabei nutzen einige Bundesstaaten ihr zugeteiltes Wasserkontingent noch nicht einmal aus...

Aber mehr als leer machen kann man den Fluss doch nicht...
Es ist absurd. Das Ganze fußt auf eine Fehlkalkulation: 1922 wurden die Wasserkontingente auf Basis der Durchflussmenge der letzten 20 Jahre verteilt. Heute wissen wir, dass diese Zeitspanne eine der feuchtesten Perioden in der Flussgeschichte war. Normalerweise führt der Colorado ein Fünftel weniger Wasser. Korrigiert wurde der Fehler nie!

http://photography.nationalgeographic.com/staticfiles/NGS/Shared/StaticFiles/Photography/Images/Content/mudflat-colorado-river-delta-747791-sw.jpg

Gibt es Hoffnung, dass der Colorado wieder ins Meer fließt?
Ja, anfangen könnte man damit, Wasserkontingente zu kaufen, um sie dann einfach ins Meer fließen zu lassen. Ähnlich machen Naturschutzverbände das ja auch bei Landkäufen. Das würde viel Aufmerksamkeit erregen. Die meisten Amerikaner - selbst Bürgermeister , mit denen ich gesprochen habe - haben keine Ahnung, das der Colorado sein Ziel nicht mehr findet...

BUCH: Jonathan Waterman "Running Dry". National Georaphic Society: auf Amazon (klicken Sie hier)

Quelle Interview: Natur Magazin
MEHR INFOS und zur Unterstützung: http://www.savethecolorado.org/

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Erstmals in Berlin: Marilyn Monroe: Das Marilyn-Leuchten

    Der amerikanische Starfotograf Bert Stern hat 1962 drei Tage lang die Gelegenheit, Marilyn Monroe für das Vogue-Magazin zu fotografieren. Die Bilder werden zu einer Legende. - Foto: Kitty Kleist-Heinrich
    Eine Ausstellung im Schloss Britz zeigt die daraus entstandene legendäre Bilderserie "The last sitting", die erst nach dem Tod Monroes 1962 erschien. - Foto: Kitty Kleist-Heinrich
    Statt reiner Modefotografie gelang Bert Stern eine Mischung aus Modefotografie, Aktfotografie und einer ganz privaten Marilyn Monroe. - Foto: Kitty Kleist-Heinrich

Erstmals in Berlin: 50 Bilder vom letzten Fotoshooting der Schauspielerin Marilyn Monroe. Die Ausstellung im Schloss Britz zeigt außerdem zahlreiche Zeitdokumente.

Wie gut man doch glaubt, sie zu kennen: Die roten, leicht geöffneten Lippen, die halb geschlossenen Lider, das verführerische Lächeln. Doch wer war Marilyn Monroe wirklich? Auch die Fotos, die Bert Stern bei einem „The Last Sitting” genannten Shooting im Juni 1962 sechs Wochen vor dem Tod der Schauspielerin für die Vogue gemacht hat, haben darauf keine eindeutige Antwort. Aber sie geben eine Ahnung davon, wer die 1926 als Norma Jeane Mortenson geborene Frau jenseits des schillernden Mythos gewesen sein könnte. Die Kulturstiftung Schloss Britz zeigt jetzt erstmals in Berlin rund 50 Fotos und mehrere Siebdrucke aus der dreitägigen Session. Ergänzt wird die Ausstellung durch Exponate aus der Sammlung Peter Schnug und die Installation „Marilyn‘s Interiors“ der in Kreuzberg lebenden Künstlerin Nicole Cohen.
Zeitzeugen und Bewunderer sprechen oft von dem inneren Licht, das Monroe ausstrahlt, und auch Sterns Bilder spiegeln es wider. Da sind Fotos wie aus einem Fotokalender, auf denen Monroe mit durchsichtigen Tüchern halbnackt posiert, ihre Präsenz ist so groß, als stünde sie mitten im Raum. Bei aller Lust an der Pose und ihrem Talent zur Selbstinszenierung wirkt sie dabei stets nahbar. Von einer lebendigen, bodenständigen Natürlichkeit, die berührt, aber den Betrachter auch zur Vereinnahmung und Identifikation verführt. „Unser vergrößertes Ebenbild” nannte Biograf Norman Mailer die Schauspielerin einmal. Sie flirtet mit Sterns Kamera, mal wie mit einem Liebhaber, bewusst provokativ als die ewige Versuchung. Mal entwaffnend ungezwungen wie eine junge Frau, die die eigene Schönheit entdeckt. Auf den Modefotos imitiert Monroe Stilikonen wie Grace Kelly und strahlt auf ihnen wiederum Würde und Wissen einer reifen Frau aus.

Ganz jung ist Monroe bei diesen Shootings im Bel-Air-Hotel in Los Angeles tatsächlich nicht mehr. Ihre 36 Jahre, aber auch die Spuren ihres langjährigen Alkohol- und Tablettenmissbrauchs sind auf den unretuschierten Bildern nicht zu übersehen. Genauso wie die Narbe der Gallenblasen-Operation, deren Folgen aus der kurvigen Sexbombe in ihrem letzten Lebensjahr eine schlanke und zerbrechlich wirkende Frau gemacht haben. Manche Fotos hat die unter ständigen Selbstzweifeln leidende Monroe mit orangefarbenem Nagellack zensiert oder mit einer Haarnadel zerkratzt. Unendlich müde wirken ihre Augen auf manchen Bildern, als erzählten sie von drei gescheiterten Ehen und vielen Affären, von Geldstreitigkeiten mit Regisseur Billy Wilder und zahllosen selbstquälerischen Stunden auf der Psychoanalysecouch. Mit dem naiven Blondchen aus Filmen wie Wilders’ „Some like it hot” haben diese traurig-klugen Augen nicht viel gemein.
Dass die eifrige Leserin klassischer Literatur weder naiv noch dumm war, weiß man heute längst. Das beweisen auch die vielen persönlichen Aufzeichnungen und Gedichte in dem neuen Buch „Marilyn Monroe – Tapfer lieben“. „Das meiste daraus ist lange bekannt und wurde schon an anderen Stellen veröffentlicht“, relativiert Peter Schnug jedoch den aktuellen Hype um das Buch. Der 47-Jährige ist einer der größten deutschen Kenner der „MM“ und sammelt seit 35 Jahren überwiegend Zeitdokumente und Fotos. Für die Ausstellung stellt er unter anderem ein Arbeitsdrehbuch von Monroes selbst produziertem Film „Der Prinz und die Tänzerin“ mit vielen handschriftlichen Notizen zur Verfügung.

Den Abschluss der chronologisch geordneten Ausstellung bildet Cohens Installation. Die 40-Jährige hat Monroes letzte Wohnstätten in New York und im kalifornischen Brentwood gefilmt, wo sich Monroe nach über 60 Umzügen erstmals ein eigenes Heim einrichten wollte. Und auch wenn der kurze, schwebend leichte Film die Räume ohne die ehemalige Bewohnerin zeigt: Ihre Anwesenheit dort scheint immer noch spürbar. Wie ein Leuchten im Raum.

Bis 30. Januar, Dienstag bis Sonntag von 11-18 Uhr. Schloss Britz, Alt-Britz 73. Führungen Sa und So um 16 Uhr, Sonderführungen nach Anmeldung unter Tel. 60979230. Eintritt 7 Euro, erm. 5 Euro. Informationen auch auf www.schlossbritz.de. Infos über die Sammlung Peter Schnug auf www.marilynmonroe.de.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Thermo Graffitti - unsichtbare Bilder nur bei Wärme sichtbar

Thermo Graffiti mit Wärmebildkameras





Zum Video geht es hier: Invisible Paintings (swf Video)

Eine neue Graffiti-Art: “Thermo-Graffiti” :. Gemalt wird mit heißem und kalten Wasser. Zu sehen sind die Bilder nur mit Hilfe von Wärmebildkameras. Interessante Idee!

Mit Wasser zu Malen ist noch relativ dankbar, da man hier ein paar Minuten Zeit hat bevor nichts mehr zu sehen ist. Eisspray verflüchtigt sich dagegen sehr schnell und man hat nur wenige Sekunden. Der Erfolg, ein Bild in der Kamera zu sehen, hängt stark vom Wetter und der Temperatur der Oberflächen ab. [...]

Bei Interesse gibt es auf der Plattform Invisible Paintings mehr zum Thema.

Samstag, 9. Oktober 2010

Tipp: selbstgemachte Leuchten

z.B. Jigsaw-Leuchten.



Wer als besonderes Accessoires zu Hause oder als ein kreatives Geschenk Lampenschirme selber basteln möchte, dem kann ich diese Anleitung für Jigsaw-Leuchten ans Herz legen.Diese Lampen sind vorallem selbstgemacht ein sehr ungewöhnliches Geschenk, das neben außergewöhnlichen Weihnachtskarten bei den Beschenkten bestimmt in Erinnerung bleiben wird.


Hier gibt es noch ein-zwei Tipps auf was man besonders beim Basteln achten sollte, diese und weiteres sind auf der Modulor Seite zu finden:

„Die Ecken an den langen Kanten sind schon relativ wichtig. Nicht abrunden o.ä. damit machen.“
und „Polypropylen ist als Material sehr gut, jedoch ist 0,8 mm doch ein wenig zu dick. 0,5 mm ist sicherlich besser.“

Dienstag, 5. Oktober 2010

Dragon & Tiger Qi Gong (Medizinisches Drachen und Tiger Qi Gong)

Wer etwas für seine Gesundheit tun möchte, sich damit dem jetzigen Moment öffnet und gleichzeitig den Stress abbaut, den möchte ich eine einfache aber höchst effektive Qi Gong Übung ans Herzen legen.

Medizinisches Drachen und Tiger Qi Gong

Sind Sie auf der Suche nach einem einfachen und doch anspruchsvollen Qi Gong Übungssystem für Gesundheit, Vitalität und Chi Entwicklung? Möchten Sie ein sicheres Qi Gong System üben, dass seit tausenden von Jahren angewendet und überprüft wird? Dann brauchen Sie nach dem medizinischen Drachen und Tiger Qi Gong nicht mehr weiter zu suchen.

Es gibt viele tausende Qi Gong Übungen, aber keines hat die Einfachheit und Effektivität des medizinischen Drachen und Tiger Qi Gongs. Drachen und Tiger Qi Gong besteht aus nur sieben Bewegungen, welche den Akupunktur Meridiane des Körpers folgen und ihnen dabei eine energetische Massage und Reinigung geben.

Drachen und Tiger Qi Gong eines der vorteilhaftesten Qi Gong Sets ist, dass jemals in China entwickelt wurde. Drachen und Tiger Qi Gong macht Spass und viele Menschen fangen tatsächlich an zu fühlen wie sich Energie bzw. Chi in ihrem Körper bewegt.

Zum erlernen der Übungen, sollte man sich einen trainierten Ausbilder zu wenden. Es gibt inzwischen gute Bücher und sogar eine Lern-DVD z.B. von www.energyarts.com - aber die Korrektur und Feinheit der Form, die man mit Hilfe erlernt bringt einen um Längen weiter.

Die Quelle von Drachen und Tiger Qi Gong   

Als Bruce Frantzis, Linienhalter in Tai Chi, Qi Gong, verschiedenen Kampfkünsten und Meditation,  in China war, hat er nach einem Qi Gong Set gesucht mit dem man drei Ziele erreichen kann:
  • Sich von Energieblockaden zu befreien und den ganzen Körper energetisch reinigen, .
  • Es sollte einfach genug sein damit es praktisch von jedem geübt werden kann, unabhängig vom Alter oder Gesundheitszustand der Person.
  • Mit so wenigen Bewegungen wie möglich sollte es erreichen was längere medizinische Qi Gong Sets können. Das war entscheidend, da viele Menschen keine Zeit haben mehr als 100 Bewegungen zu lernen, oder auch nur die 24 Bewegungen von Tai Chi.
Drachen und Tiger Medizinische Qi Gong war die Antwort!

Dragon and Tiger Qigong Movement # 2 Dragon and Tiger Qigong Movement # 2
(Fotoalbum Bruce Frantzis)
Bruce Frantzis hat dieses System während seines Trainings in China von Zhang Jia Hua gelernt, einer Ärztin in Chinesischer Medizin. Sie war extrem erfahren in der Anwendung von Qi Gong für medizinische Zwecke.  Eine zeitlang war sie Präsidentin des Chinesischen Qi Gong Verbandes.

Zhang Jia Hua war so eingenommen von Drachen und Tiger Qi Gong, dass sie in 15 Jahren des aktiven Unterrichtens in den 1960er und 70er Jahren mehr als 20.000 Instruktoren ausbildete und qualifizierte, die dann Drachen und Tiger Qi Gong unter mehr als 20 Millionen Chinesen verbreitet haben.

Viele Qi Gong Sets sind in China nach den Eigenschaften und dem Zweck für den sie entwickelt wurden benannt. Analog dazu ist in Drachen und Tiger Qi Gong der Zweck die Agilität und Flexibilität eines fliegenden Drachen und die entspannte Kraft eines sprungbereiten Tigers zu entwickeln.

In der Chinesischen Medizin ist die Bedeutung etwas präziser: die immense Stärke und Reaktionsfähigkeit des Tigers sind Eigenschaften die aus der Leber kommen – deshalb ist der Tiger einer Metapher für eine gesunde und starke Leber. Die Fähigkeit des Drachens zu Fliegen ist eine Eingenschaft die in der Lunge zu finden ist – deshalb ist der Drachen eine Metapher für gesunde und starke Lungen.

Warum Drachen und Tiger Qi Qong so wirksam ist 

Drachen und Tiger Medizinisches Qi Gong ist ein 1500 Jahre altes Bewegungssystem zur Selbstheilung dass auf Akupunktur basiert. Es wird auch manchmal „Meridian Qi Gong“ genannt, weil es hilft sich von Energie (Chi) Blockaden zu befreien, durch das Ausgleichen der Chi Flüsse die durch die Akupunktur Meridiane und Energiekanäle des Körpers fliessen. 

Dieses leistungsfähige Qi Gong Set bietet ungefähr 80 Prozent der Vorteile die längere und komplexere Formen bieten, jedoch nur in sieben einfachen Bewegungen, die für die erstaunlichen Gesundheitsvorteile relativ einfach zu erlernen sind, und die in den meisten westlichen Übungssystemen nicht gefunden werden können.

Die sieben Bewegungen von Drachen und Tiger Qi Gong folgen buchstäblich den Akupunkturlinien Ihres Körpers um stagniertes Chi zu bewegen und zu zerstreuen. Die Übungen sind einfach zu lernen und herausfordernd genug um Drachen und Tiger Qi Gong auch für eine weiterführende Praxis interessant zu machen.



Die neun Level von Drachen und Tiger Qi Gong

Sie können mit Drachen und Tiger Qi Gong soweit gehen wie Sie wollen, da es tatsächlich neun verschiedenen Level hat.

Nachfolgend finden Sie die ersten drei Level von Drachen und Tiger Qi Gong vor:

Level 1—Physische Bewegungen + Energie
  • Die Hände bleiben drauf und aktivieren die entsprechenden Energiekanäle
  • Alles spielt sich auf der Ebene der Haut ab
Level 2—verfeinerte Physische Bewegungen + Energie
  • Schieben und ziehen von Chi durch das Wei Chi des Körpers entlang der selben Energiekanäle
  • Chi projizieren und absorbieren mindestens einen halben bis einen Meter vom Körper weg
Level 3—von hier an folgen nur noch Energietechniken
  • Richtige Körperausrichtungen beibehalten
  • Chi projizieren und absorbieren mindestens drei Meter vom Körper weg
  • Die Energie des Mitgefühls mit allen körperlichen Bewegungen verbinden. Dieser Prozess wird zunehmend stärker auf jedem Level
  • Das Bewegung von Chi im Etherischen Körper deutlich stärker machen
  • Das normale Atmen nach vorne, seitwärts und in die Rückenseite des Bauches, der Lungen, und in die oberen Lungen vervollständigen
Drachen und Tiger ist ein unglaublich gutes medizinisches Qi Gong Set und eine der am meisten bewegenden Energieübungen der Welt !

Um mehr über dieses Programm zu erfahren, ein Lehrbuch oder eine Lehr-DVD auszuprobieren, besuchen Sie bitte: www.energyarts.com